Angekommen bei Othmar Gschwend sticht mir natürlich sofort der Hot Pot in die Augen – romantisch, so vor der Weinbergkulisse.
Othmar Gschwend hat von meinen Reiseplänen erfahren – da er bald in den Ferien ist, wurde ich schon vorab ganz spontan zu einem Besuch eingeladen.
Der Verkaufsraum ist modern eingerichtet und die Variation an Edelbränden an der Wand neben dem Weinfass stechen im Raum hervor. Voller stolz erzählt mir Herr Gschwend, dass dies der alte Schafstall sei – kreative neue Nutzung. Der Umbau ist gelungen und es erinnert ansich nichts mehr an den Stall.
Auf meine Frage wie er zum Weinbau gekommen ist, sagt er ganz ehrlich, dass er den Weinberg von seinem Vater übernommen hat, die Leidenschaft war anfangs jedoch nicht sehr gross. Heute geht er gerne in die Reben und geniesst die Ruhe. „Hier komme ich wieder auf den Boden“ meint er heute.
Cornelia: Wie sehen Sie den biologischen Anbau?
Othmar Gschwend: Sehr positiv – ich bin offen für den biologischen Anbau – was im Moment aber in diesem Weinberg nicht 100% möglich ist. Ich versuche mit weniger Spritzgängen auszukommen. Im Frühjahr warte ich sehr lange, bis ich mit dem Spritzen starte.
Wichtig ist auf die Natur zu achten, dies mache ich heute mehr als früher. So kann man natürlich auch die Spritzmittel einschränken. Im Moment wachsen die Reben ja schneller als wir arbeiten können – eine Herausforderung. Somit muss man bei diesem Wetter einfach „mehr drauf“.
Schön ist es nach der Weinlese – erst dann kann man sagen, es war gut. Der Sommer kann noch so sensationell sein, es kann immer etwas dazwischen kommen. Daher ist Geduld und gute Arbeit bis zum Schluss angesagt.
Cornelia: Was bedeutet Glück für Sie?
Othmar Gschwend: Das man es mit der Familie gut hat – ab und zu auch wieder raus kommt. Wichtig ist, sich die Zeit nehmen für die Dinge, die einem wichtig sind.
Cornelia: Was können Sie mir mitgeben auf meine Reise?
Othmar Gschwend: Nichts überstürzen, nicht alles starr planen sondern mit der Natur gehen – nehmen was kommt. Einfach nicht alles genau fixieren, denn oftmals kommen Dinge, mit denen man nicht rechnet und so heisst es, spontan bleiben.
Für meine Reise erhalte ich noch drei Flaschen Wein für ein spezielles Projekt, von dem ich in den nächsten Beiträgen berichte.
Ein herzliches Dankeschön auch für die spontane Einladung sowie an Jürg Kobler, der das Treffen organisiert und mich mit wertvollen Tipps unterstützt hat.