Glück führte den Freidenker und gelernten Weintechnologe Michael Broger zu seinen eigenen Weinreben mit Liegenschaft, die zwar einiges an Umbauarbeit erforderte, jedoch sich nun wunderbar für seine Arbeit eignet. Ihm war immer klar, wenn er selber Weinbau betreibt, dann möchte er auch selber den Wein daraus machen.
Konzept ist, langsam zu wachsen. Angefangen mit 0,5 Hektar ist der Rebberg auf 3 Hektar gewachsen. Um eine Existenz zu haben, müsse man jedoch 4,5 Hektar haben. Ihm war klar, das würde er nie in diesem Keller ausbauen können und hat sich daher entschieden einen 3 Hektar-Betrieb anzustreben und ein Nischenprodukt zu machen, d.h. er versucht Naturwein zu machen. Wein, der mit möglichst wenig Zusätzen auskommt.
Wenn man Michael Broger zuhört, könnte man sagen, dass es sich um einen Bio-Wein handelt. Ganz klar weist er aber darauf hin, dass er keinem Label unterliegt und sein Wein nicht zertifiziert ist – auch hier möchte er „selbständig“ bleiben. Seine Haltung und Arbeit gehen jedoch in diese Richtung und es ihm wichtig ist, mit der Natur zu gehen.
Obwohl Michael Broger nicht aus einer Weinbaufamilie stammt, entscheidet er sich bereits mit 16 Jahren für die Lehre als Weintechnologe, da Lebensmittel ihn immer schon interessiert haben.
Lediglich die Kellerarbeit befriedigt Michael Broger nicht – die Abwechslung zwischen der Arbeit im Weinberg und dem Keller schätzt er sehr und macht einfach Freude. Der Wein wird draussen bei den Reben gemacht und im Keller begleitet. Wichtig ist ihm auf alle Zusätze wie Aromazufuhr oder Hefestämme zu verzichten.
Optimum an Rebbau, d.h. die Pflanzen zu stärken, vitalisieren, die Böden aktiv machen, ist Herr Broger wichtig, so auch kompletter Verzicht auf Dünger. Er möchte, dass sich die Rebe aus dem Boden holt, was sie braucht, sich tief wurzelt und die Mineralität aus dem Boden selbständig bedient.
Die Traube eins zu eins in die Flasche zu bringen, ohne Zucker, ohne Säurezusatz, am besten Wildvergärung, ist seine Philosophie.
Das Risiko so zu arbeiten ist gross, doch ist er der Überzeugung, dass es sehr guten und spannenden Wein gibt. Die klassischen Rioja Trinker werden damit wohl nicht abgeholt, daher aber der Pino Fan.
Der Wein ist in warmen Jahren alkoholisch und reif und in mageren Jahren dementsprechend filigraner.
Auch Herr Broger hat seine Visionen und bleibt ständig dran, diese umzusetzen und ist überzeugt, dass auch seine spezielle Verarbeitung und der naturtrübe Wein immer mehr Anklang findet.